Wir schreiben den nächsten Racing-Tag und die Windvorhersage lässt uns aufatmen. Es sind ca. 17 Knoten angesagt, also für uns sehr gut segelbarer Wind, den wir auch schon aus Trainings gewohnt sind, sodass wir zuversichtlich auf die geplanten Up-and-own-Races blicken. Um 11 Uhr ist schließlich der erste Start und nach einem Fehler an der Start-Linie müssen wir uns durch zwei Kringel selbst entlasten, sodass wir auf der ersten Kreuz dem Feld eher hinterherfahren. An der ersten Tonne konnten wir dann unseren geliebten normalen Gennaker setzen, dessen Handling uns durch die vorangegangenen Trainings vertraut ist und deutlich besser gelingt. Die Stimmung auf dem Boot ist jetzt auch ganz anders, da die Anspannung eher dem Performancedruck und nicht den Bedingungen geschuldet ist. Da die anderen Teams bei diesen humaneren Bedingungenauch besser auf ihre Taktik-Skills zurückgreifen können, steigt das allgemeine Niveau der Regatta an. Während an den ersten Wettfahrttagen, den Bedingungen geschuldet, der Fokus häufig auf Bootshandling lag, liegt dieser heute deutlich mehr auf Strategie und Taktik, sodass es dem Regattaformat, wie wir es aus dem Jollensegeln kennen, deutlich näherkommt. Durch das kleine Malheur nach dem Start müssen wir uns in diesem Rennen mit einem für unsere Verhältnisse eher mittelmäßigen Ergebnis zufriedengeben. Da wir Großteils das Gefühl haben, unser Potential nicht wirklich ausnutzen zu können, ist die Stimmung an Bord manchmal etwas wechselhaft, aber dank unseres ausgeprägten Teamgeists und durchweg positiver Gemüter können wir uns jeder Zeit gegenseitig wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Das zweite Rennen beginnt deshalb direkt mit einem sehr guten Start und auch den restlichen Kurs können wir dann solide ohne große Probleme meistern, sodass wir gegen 14:30 Uhr wieder an Land sind. Natürlich ist es wieder spannend, welche Platzierung wir dann tatsächlich erreichen, da die gesegelte Zeit über eine Art Handicap-Regelung im Nachhinein in die tatsächlich zählende Zeit umgerechnet wird. Wie jeden Tag empfängt uns das Landteam schon am Steg und nach kurzer Pause gibt es dann auch schon was zu mampfen und die erste Stärkung, bevor das große Rennen am Abend losgehen soll.

